Der aktuellen Regierungskoalition aus SPD, Grünen und FDP wurde ein übles Zeugnis ausgestellt. „Die Ampel hat vor allem in der Mitte und in den Milieus der sozial Schwächeren verloren“, fasst Robert Vehrkamp von der Bertelsmann-Stiftung das Ergebnis einer aktuellen Umfrage zusammen. Der Tagesspiegel spricht von einer „tiefen Vertrauenskrise“.

In Zahlen: Für einen guten Kanzler halten Scholz nur noch 19 Prozent der Befragten. Mit der Bundesregierung allgemein zufrieden sind noch 17 Prozent. Befragt wurden über 5.000 Deutsche in unterschiedlichen sozialen Milieus. Was sich herauskristallisiere, so Vehrkamp, sei eine „erkennbare Konfliktlinie“ zwischen „Oberschichtenmilieus auf der einen und der bürgerlichen Mitte sowie der sozialen Unterschicht auf der anderen Seite“, resümiert die Junge Freiheit.
Der massive Verlust zeigt sich besonders im Vergleich mit den Ergebnissen der Bundestagswahl 2021. Damals wurden die drei Regierungsparteien „noch in allen Milieus in ähnlichem Maß gewählt“. Unter den ärmeren Bevölkerungsschichten liegen die Einbußen dieser Parteien bei um die 50 Prozent. Besonders betroffen: Die SPD. Auch die Grünen und die FDP verlieren massiv. Die Ursachen dürften vor allem in der anhaltend hohen Inflation, der Verteuerung von Energie, Mieten und Lebensmitteln liegen.
Die Zustimmungsverluste der Etablierten dürfen niemanden verwundern. Ebenso ist es kaum überraschend, dass gerade die AfD immer größere Zustimmung erfährt. Die Zugewinne der AfD sind laut der Studie viermal höher als die der CDU – was sich vor allem dadurch erklären lässt, dass die Merz-Partei gar nicht als Opposition wahrgenommen wird.
Die Verantwortung der Merkel-CDU für die ganze Misere dürften viele Wähler klar vor Augen haben. Besonders bemerkenswert: Auf die Frage, welche Partei man „auf keinen Fall“ wählen will, sagen laut der Studie immer mehr Deutsche: die Grünen. Es geschehen also noch Zeichen und Wunder!