Über Hunde, Schweine und Schafe…
Bevor die Scheidung eingereicht werden kann, müssen die Ehegatten mindestens ein Jahr getrennt leben, sagt § 1566 des BGB. Die Briten wollen nicht so lange warten und schon vor Ende März 2017 nach Artikel 50 der EU Verfassung den Abschied erklären:
Um die eigne Position in den bevorstehenden Austrittsverhandlungen zu stärken, spricht man jetzt auf dem Parteitag der Tories in Birmingham von einem „harten Brexit“. Das Ziel heißt Freihandel ohne Personenfreizügigkeit…
So ist das Brett, was man bohren möchte, recht dick. Die Briten schielen auf Vorbilder in Asien, wie etwa Singapur und die Voraussetzungen dafür sind vielleicht gar nicht so schlecht. Dank seiner Insellage ist Groß Britannien in der Lage, die Zuwanderung nach den eigenen Interessen zu steuern. Anders als in Frankreich oder Deutschland, spielen antikapitalistische Ideologien in der breiten Bevölkerung keine nennenswerte Rolle und als traditionsreiche Seefahrts- und Handelsnation ist das United Kingdom international immer noch bestens vernetzt. Waren sich unsere Erziehungsjournalisten noch sicher, daß mit dem Brexit der Untergang des Empire bevorstehe, sehen Unternehmen von Weltrang das Geschehen weit gelassener…
So galt auch die berühmte „Battersea Power Station“ schon als abrißreif, bevor das traditionsreiche Gemäuer nunmehr verdientermaßen einen zweiten Frühling erleben soll. Den älteren Semestern unter uns werden die vier Schornsteine sehr bekannt vorkommen, verhalf doch „Pink Floyd“ dem archaischen Gebäude mit dem Cover des Albums „Animals“ zu weltweiter Bekanntheit. Gönnen wir uns also einen kleinen Ausflug in die Musikgeschichte des letzten Jahrhunderts…
https://de.wikipedia.org/wiki/Animals_(Album)
Zitat aus Wikipedia:
Roger Waters teilt mit diesem sozialkritischen Album die Menschen in drei Klassen ein, die er jeweils mit Tieren vergleicht (vgl. George Orwells Animal Farm). Die Hunde sind die kapitalistisch orientierten Menschen, die nur an Geld interessiert sind, sich nicht um ihre Mitmenschen kümmern und für den Profit sogar über Leichen gehen.
Die Schweine sind für Waters die „Moralapostel“, die den Menschen jeden Tag predigen, wie sie sich richtig zu verhalten hätten. Dabei würden gerade diese Menschen die meisten Fehler machen und sich besonders unmoralisch verhalten.
Zu den Schafen schließlich gehört die breite Masse, die sich von den Hunden ausnutzen lässt, Dinge nicht hinterfragt, sondern sich von anderen leiten lässt. Die Schafe haben keine eigene Meinung und wollen einfach nur ihre Ruhe haben.
Der ursprünglich von den Linken geprägte Begriff „Schweinesystem“
bekommt aus dieser Perspektive eine ungemein aktuelle Bedeutung. Eine wohlbezahlte Armada von Moralaposteln, versucht aus der herrschenden Meinung eine beherrschte Meinung zu machen. Die Methoden wären auch für einen George Orwell wieder interessant:
http://www.tichyseinblick.de/meinungen/nohatespeech-kein-gefuehl-ist-illegal/
Linksextreme Gewalt gegen konservativ Andersdenkende unterliegt stillschweigender Duldung…
http://www.nzz.ch/feuilleton/linksextreme-gewalt-in-deutschland-immer-brutaler-ld.119692
wie auch migrationsbedingte Kriminalität im orwellschen „Neusprech“ (siehe „1984“) ausgeblendet werden soll:
Als ein 27-jähriger Pakistani eine Rentnerin in ihrer Wohnung tötet, finden sich in den Leitmedien weder Schlagzeilen noch Kommentare:
https://jungefreiheit.de/debatte/kommentar/2016/kein-aufschrei/
Die Duldsamkeit der deutschen Gesellschaft steht der einer Schafherde in nichts nach. Der Wille zur Ohnmacht erscheint als das Symptom eines kollektivneurotischen Befundes:
http://www.preussische-allgemeine.de/nachrichten/artikel/blind-und-wehrlos.html
Wenn selbst dem deutschen Sparer die Nullzinspolitik noch als nützlich verkauft werden kann, ist unserem Michel nicht mehr zu helfen…
Man kann tatsächlich der Meinung sein, daß die lockere Geldpolitik von Supermario der deutschen Exportwirtschaft zu Ausfuhrrekorden verhilft. Das ist soweit richtig, nur leider sieht man die Erlöse vorrangig in Form von Schuldverschreibungen bei der EZB auflaufen. Ein realer Gegenwert fließt nicht zurück. Schauen wir auf den Target2-Saldo der Forderungen der Bundesbank:
Aktueller Betrag: 677.478.969.911,78 Euro! Im Klartext: für mehr als eine halbe Billion Euro (!) hat Deutschland geliefert und real nichts zurückerhalten. Tendenz: steigend. Aber nicht nur bei der Zentralbank stauen sich die ungelösten Probleme. Mit dem über den pervertierten Zins hinausgezögerten Eurocrash, kehrt auch die Finanzkrise der Geschäftsbanken zurück:
http://www.cicero.de/kapital/bankenkrise-kurz-vorm-platzen
Wer also glaubt, daß ausgerechnet Geld- und Finanzmärkte planwirtschaftlich zu regieren seien, hat das Scheitern des Sozialismus noch immer nicht verstanden:
http://www.theeuropean.de/nils-christian-hesse/11323-das-scheitern-des-sozialismus
Mehrheitlich begriffen haben dies hingegen die „Ossis“…
http://prometheusinstitut.de/was-wir-von-den-ossis-lernen-koennen/
also im weitesten Sinne, die Bewohner des ehemaligen Osteuropas, während die verwöhnten Kinder des Westens eine entscheidende Grundlage ihres Wohlstandes fahrlässig preisgeben:
http://www.achgut.com/artikel/das_schul-desaster_und_die_abschaffung_der_bildung
Die Erosion der eigenen kulturellen Werte wird selbst dort hingenommen, wo klare gesetzliche Regelungen Einhalt gebieten sollten:
http://www.haz.de/Nachrichten/Panorama/Uebersicht/Osnabrueck-Maedchen-geht-im-Niqab-zur-Schule
Einer der Chronisten dieser fortschreitenden Selbstauflösung hat in Berlin den Frank-Schirrmacher-Preis entgegengenommen. Seine Dankesrede ist schon in gekürzter Fassung ein Erlebnis…
dem geduldigen Leser aber sei die Lektüre der ungeschnittenen Version wärmstens ans Herz gelegt:
Die Reaktionen des gutmenschlichen Milieus auf diese Rede, das Aufheulen der linken Dünkeldeutschen – allein das ist schon ein Fest, war man doch immer davon ausgegangen, daß intellektuelle Reflexion zwangsläufig nur im eigenen Lager stattfinden könne. Nichts aber ist langweiliger, als Konsens. Der Geist will sich reiben:
http://www.cicero.de/salon/michel-houellebecqs-rede-der-geist-steht-nicht-mehr-links
An einen anderen Schriftsteller von Format erinnert die FAZ anläßlich der peinlich barocken Zeremonie des merkelschen Hofstaates, die dem ehemals kurfürstlichen Dresden droht:
Als der Schriftsteller Uwe Tellkamp 2012 im Sächsischen Landtag die Festrede zum Tag der Deutschen Einheit hielt, sprach er auch die Stimmung in der Gesellschaft offen an. „Viele Menschen haben das Gefühl, dass etwas grundsätzlich nicht mehr stimmt. Dass wir darüber nachdenken müssen, ob die derzeitige Gesellschaftsordnung noch in der Lage ist, die Probleme zu meistern.“ Zitatende.
Gespannt sein darf man also auf Tellkamps Fortsetzung seines Romans „Der Turm“. Nötig wäre ein solches Buch. Die von ihm beschriebene untergegangene DDR feiert allenthalben fröhliche Urständ:
http://www.achgut.com/artikel/reisen_bildet1
Gespannt sein darf man auch, ob es der AfD gelingt, sich in der politischen Landschaft zu etablieren…
http://www.tichyseinblick.de/gastbeitrag/die-etablierung-der-afd-und-die-politische-landschaft/
oder muß sie im schlimmsten Falle eine bundesweit antretende CSU doch noch fürchten?
http://www.achgut.com/artikel/die_csu_bundesweit_anstelle_der_afd_-_ein_gedankenspiel
Was uns die Zukunft bringen mag, wird sich zeigen. Für die vergangene Kalenderwoche aber fragen wir uns wie immer: Gab es tatsächlich nichts Positives? Na, doch! Ohne einen optimistischen Rausschmeißer soll auch diese letzte Presseschau nicht zu Ende gehen: Übergriffe durch die Gebühreneintreiber des öffentlich-rechtlichen Schwachfunks sind unzulässig:
http://www.stern.de/wirtschaft/news/gez-urteil–zwangsvollstreckung-unrechtmaessig-7081496.html
Die Praxis der eigenmächtigen Vollstreckung wird damit ein Ende haben, nicht aber die Forderungen gegenüber den Zwangsbeitragspflichtigen.
Wohl oder übel müssen die Büttel den Zaster von nun an auf dem üblichen Rechtsweg erpressen.
Positiv ist auch, daß die Meinungsfreiheit in Dortmund nicht einfach so dahingeschieden ist und damit sang- und klanglos verschwunden war. Nein, sie hat eine pietätvolle Bestattung erhalten, wofür wir uns der „Jungen Alternative“ zu tiefem Dank verpflichtet fühlen…
https://www.youtube.com/watch?v=UfNU2KkSX7A
Da die Thematik nun doch ins Morbide abgeglitten ist, hier noch die wunderbare Geschichte der letzten Reise von Frau Bauerschmidt:
Alle Achtung Mrs. Norma! So muß man den Löffel abgeben! Nicht verbissen und verbittert, sondern locker mit einem Lächeln auf den Lippen. So verabschiede auch ich mich jetzt von meinen treuen Lesern und wünsche dem neugewählten Vorstand im Kreisverband Dortmund viel Erfolg.
mit alternativen Grüßen
Andreas Urbanek
PS: Vielleicht ist es jetzt, im Anbetracht der Endlichkeit, für einen Gottlosen wie mich, ja auch an der Zeit religiös zu werden. Die neue Glaubensrichtung nach Martenstein erscheint mir vielversprechend:
http://www.zeit.de/zeit-magazin/2016/38/harald-martenstein-religion-freiheit-burka