Pastor Hüwe nutzte in seiner Sonntagspredigt sein Priesteramt in der Kirche in Rheine-Mesum am 10.09.2023 aus einer ganz eigenen Interpretation christlicher Nächstenliebe dazu, gegen die AfD zu hetzen. Er sagte, es ginge in dieser Welt wohl nur noch darum, Recht haben zu wollen und dass dabei das gemeinsame Ziel aus den Augen verloren werde. Solche Parteien wie die AfD und andere rechte Parteien (welche immer dieser fürsorgliche Seelsorger auch meinen mag) profitierten nur davon. Es erschauere ihn und er habe es im Fernsehen gesehen, dass im Osten bei einer Oberbürgermeisterwahl die Chance gut sei, dass „so ein AfDler“ gewinnt: „Wie kann so etwas geschehen?!“, ruft Hüwe in seine Kirche hinein.

Dieser Pastor scheint vollständig aus dem Blick verloren zu haben, dass er selber ein Musterbeispiel dafür ist, für sich ohne Duldung von Widerspruch in Anspruch zu nehmen, ultimativ Recht zu haben. Ganz gewiss verliert er dabei aus den Augen, dass alle verständigungswilligen Menschen darin ein gemeinsames Ziel haben sollten, mit einander ins Gespräch zu kommen und zu versuchen, dabei in Ruhe und mit Augenmaß Argumente auszutauschen. Statt dessen hetzt er gegen immerhin ein Fünftel der Wählerschaft in diesem Lande aus der ihm obliegenden Verantwortung des Priesteramtes heraus.

Seine schwer erträgliche Hetztirade gegen die demokratisch gewählte und legitimierte Alternative für Deutschland wird endlich durch einen mutigen Zwischenrufer unterbrochen, dessen Worte zwar nicht verständlich sind, der sich aber durch die hypermoralisch aufgeladene Ansprache dieses kirchlichen „Würdenträgers“ und „Christen“ Hüwe veranlasst sieht, dieses „Gotteshaus“ zu seinem Besten und wohl auch für sein Seelenheil lieber zu verlassen. Hüwes Kommentar dazu wirkt aus der Macht seines Amtes zumindest ein klein wenig zynisch: „Gehen Sie mit Gottes Segen.“

Wie kann es sein, dass dieser Pastor so vollends vergisst, was allein sein seelsorgerisches Aufgabengebiet ist und sich stattdessen als Büttel der Politik betätigt?!?

Ebenso als willfähriger Büttel der Politik betätigt sich im Nachklapp der von Pastor Hüwe in einem Kirchengebäude verbreiteten Hetze die mir aus meiner Jugendzeit als christliches Blatt bekannte „Kirche und Leben“ per schwarzem Druck auf weißem Papier: „Auf der Internetseite der AfD Münster ist von einer „Hetztirade“ Hüwes die Rede. Der Pfarrer habe „vollends“ vergessen, „was allein sein seelsorgerisches Aufgabengebiet ist“. Das Bundesamt für Verfassungsschutz stuft die AfD als rechtsextremen Verdachtsfall ein.“

Zu meinem Bedauern kann ich nicht zweimal aus der katholischen Kirche austreten, würde dies aber spätestens jetzt – ob der plumpen pseudo-argumentativen Diktion von „Kirche und Leben“ – tun, um nachts noch ruhigen Gewissens schlafen zu können.