Ich erinnere mich……

Auch 1989 gab es sogenannte „Bahnhofsklatscher“: Also Menschen, die am Bahnsteig stehen, um Flüchtlingen, die aus einem Zug steigen, in ihrer neuen Heimat mit Applaus zu begrüßen. Politiker standen auch herum, dies in der Hoffnung, dann im richtigen Moment einem Original DDR-Bürger die Hand zu reichen, und so am nächsten Tag auf der Titelseite ihrer Lokalzeitung zu stehen.

Wer waren die Bahnhofsklatscher von damals? Es waren teils ältere Menschen, die selbst einen Bezug zu Ostdeutschland hatten, es waren auch Neugierige oder Familien, die ihre Verwandten abholten. Und es waren Viele. Denn es ging ein Gefühl im Sommer 1989 durch Deutschland: Das Gefühl es könnte sich was verändern, die einzementierte Teilung Deutschlands bekam die ersten Risse. Das spürten die Menschen und sie wollten dabei sein.

Auch ich war dabei, war einer von denen, die aus dem Zug stiegen. Wir kamen aus der deutschen Botschaft in Prag. Mit Zwischenstation in Plauen, wo uns die Stasi die Ausweise wegnahm. Die erste Station im Westen war Hof (Bayern): Jubelnde Menschenmassen. In Hof wurde die Ankommenden aufgeteilt. Für mich ging es weiter nach NRW, genauer gesagt nach Paderborn-Sennelager. Auch dort das gleiche Bild mit jubelnden Menschen auf dem Bahnsteig, obwohl schon späte Nacht. Ich hatte das Gefühl, dass man sich im Westen genauso nach der deutschen Einheit sehnte wie im Osten.

Aber das war nur teilweise so. Die sich anbahnende deutsche Einheit rief schnell die Nörgler, Skeptiker und Deutschland-Verneiner auf den Plan. SPD und Grüne übertrafen sich in Alternativangeboten um eine Einheit noch irgendwie zu verhindern. Ein „sozialistischer Dritter Weg“ wurde angeraten. Die Grenze und die Alu-Mark könnten doch bleiben. Schließlich wolle die Welt kein „Großdeutschland“ mehr; zudem könnte ein vereintes Deutschland wieder schnell auf „dumme Gedanken“ kommen und andere Länder überfallen. Ich bin froh, dass sich die damalige konservative CDU diametral dem entgegengestellt hat. Eine CDU, die es heute so nicht mehr gibt.

Das Eigene verneinen und das Fremde überhöhen scheint schick geworden zu sein. Pseudomoralistische Selbsterhöhung gehört zum Markenkern des politmedialen Establishments. Selbstzerstörerische Politik bestimmt leider inzwischen das Geschehen.

Die AfD ist die einzige Partei, die im Geist von 1989 -1990 Politik macht: Für ein Deutschland in Einheit und Freiheit.

 

Es grüßt Sie herzlich,

Ihr Marin Schiller (Sprecher)