Wie NIUS zu berichten weiß, plant die westfälische Stadt Münster auf dem Gelände am „Alten Pulverschuppen“ die Errichtung der Zentralen Unterbringungseinrichtung (ZUE) für Flüchtlinge. Brisant: Eben diese Liegenschaft in der Warendorfer Straße ist auch der Standort einer Einrichtung für Wohnungslose. Wie die Münstersche Zeitung berichtet, müsse diese bis Jahresende geschlossen werden, „da die technische Versorgung der Gebäude durch die Bauarbeiten nicht länger möglich ist“.

Da die Stadt Münster als Hochburg der migrationsfreundlichen Grünen gilt und einen in Deutschland einzigartig geringen Anteil an AfD-Wählern hat, dürfte es um die Akzeptanz von Migranten am Alten Pulverschuppen nicht allzu schlecht bestellt sein. Insgesamt verfügt Münster bereits über 47 Flüchtlingsunterkünfte für 2400 Personen, berichtet die Münstersche Zeitung, der Standort am Alten Pulverschuppen wird der 48. Platz. Die AfD hat nach Angaben der Bundeswahlleiterin in Münster das bundesweit schlechteste Ergebnis eingefahren und lediglich 4,8 Prozent geholt.

Eine warme Suppe wird am Treffpunkt „An der Clemenskirche“ für Wohnungslose in Münster ausgegeben.
Am Treffpunkt „An der Clemenskirche“ wird eine warme Suppe für Wohnungslose in Münster ausgegeben.

Obdachlosenunterkünfte mit ausgeschöpften Kapazitäten

Die Herausforderung für Münster liegt derweil darin, die Betroffenen möglichst in ihrem sozialen Umfeld zu belassen, da viele von ihnen Kinder haben, die Kitas oder Schulen in der Nähe besuchen. „Wir versuchen, die Menschen auf andere Einrichtungen zu verteilen“, so Lickes. Doch mit nur sieben bestehenden Wohnungslosenunterkünften sei die Kapazität bereits ausgeschöpft.

Die Unsicherheit belastet dabei, so der Zeitungsbericht, auch die Bewohner. „Die Menschen fragen in den Sprechstunden: Müssen wir wieder auf die Straße?“, heißt es aus dem Sozialamt. „Da ist natürlich ein Druck für die Menschen, dass sie nicht wissen, wo es hingeht.“ Die Stadt arbeite unter Hochdruck an einer Lösung, um ihre gesetzliche Verpflichtung zu erfüllen, Menschen in Not ein Dach über dem Kopf zu bieten. Der nicht gesetzlichen, aber moralischen Pflicht, Menschen aus anderen Ländern ein Dach über dem Kopf zu bieten, wird man derweil bestens gerecht.

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