Aus sehr gutem Grund ist der Bundespräsident in der Ausübung des immerhin höchsten Staatsamtes in Deutschland gehalten, sich in seinen Äußerungen zurückzuhalten und darauf hinzuwirken, als Bundespräsident von allen Deutschen geachtet und respektiert zu werden. Jedwede Parteilichkeit kann sogar angetan sein, das Ansehen dieses Amtes zu beschädigen.
Dass der jetzige Bundespräsident im vergangenen Jahr Gundrun Enslin (einer der führenden Köpfe der Terrororganisation Rote Armee Fraktion und rechtskräftig verurteilte vierfache Mörderin) in einer Reihe mit Rosa Luxemburg, Hildegard von Bingen und Hannah Arendt als große Frauen der Weltgeschichte aufzählte, erlaubte denn auch einen verstörenden Einblick in das tatsächliche Innenleben dieses Mannes.
So passt dann wohl ins Bild, dass derselbe Mann jetzt den Festakt zum 75. Jahrestag des Verfassungskonvents kraft seines Amtes für eine spalterisch anmutende Parteilichkeit missbrauchte, um mit aus dem Strafrecht entlehnten Worten zu drohen, kein mündiger Bürger könne „sich auf mildernde Umstände herausreden“, wenn er politische Kräfte stärke, die zur „Verrohung unserer Gesellschaft und zur Aushöhlung der freiheitlichen Demokratie beitragen“. Vermutlich meinte er nicht die politischen Kräfte, die die ehemaligen Verfassungsrichter Hans-Jürgen Papier und Udo di Fabio klar und deutlich benannten und der damaligen „Kanzlerin in der Flüchtlingskrise fortgesetzten Rechtsbruch und Missachtung des Parlaments“ vorwarfen. Sie urteilten: „Rechtssystem in schwerwiegender Weise deformiert“ (s. obiger Link)
Diese Rede des Bundespräsidenten wird uns als AfD zusätzlicher Ansporn sein, nicht nur eine weitere Aushöhlung der freiheitlichen Demokratie zu verhindern, sondern auf die gänzliche Wiederherstellung der Rechtsstaatlichkeit in einem Land hinzuwirken, in dem die Menschen sich noch nicht einmal mehr trauen, von ihrem Grundrecht auf freie Meinungsäußerung Gebrauch zu machen.
Es darf jetzt natürlich spekuliert werden, wem der Bundespräsident mit dieser wohl von sehr vielen als Groteske erkannten Hetzrede schadet und wer Nutzen daraus ziehen wird.